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Gesamtsanierung Residenz Schweizer Botschaft, Tirana Albanien
Auftraggeber
Schweizerische Eidgenossenschaft
Bundesamt für Bauten und Logistik
Auftragsart
Planerwahlverfahren
2017
Ort
Tirana, Albanien
Bearbeitungszeitraum
2017 - 2019
Das Bauwerkserhaltungskonzept für Bauten im Ausland vom 2016 sieht vor, alle Bundeseigenen Bauten innerhalb von 30 Jahren instand zu setzen.
Vila rruga „Donika Kastrioti“
Die heutige Residenz des Botschafters der Schweiz wurde in den Jahren 1936 als grosszügiges Wohnhaus, damals unter italienischer Obrigkeit, erbaut. Der Gebäude war zu diesem Zeitpunkt Teil einer Bebauung von mehreren Villas auf der Grundlage eines Masterplanes zur Neugestaltung der Stadt Tirana nach modernistischem Vorbild. Die Villa lag damals inmitten einer begrünten Umgebung der Vorstadt.
Heute befindet sich die Liegenschaft in zentraler Lage. Viele dieser Villen wurden nach der politischen Wende ab 1990 dem Markt preisgegeben und abgebrochen. Auf den frei gewordenen Grundstücken ist eine neue städtische Struktur mit überdurchschnittlich vielen Hochhausbauten entstanden.
Das Raumprogramm sah vor, die bestehenden organisatorischen Strukturen mit den repräsentativen Räumen im Erdgeschoss und den privaten Wohnräumen in den Obergeschossen zu erhalten. Durch die aus statischen Gründen notwendigen Veränderungen an der Gebäudestruktur, galt es gleichzeitig die im Laufe der Zeit durchgeführten strukturellen Veränderungen zu klären und den Raumcharakter der ursprünglichen Villa wiederherzustellen. Zudem hatten diverse Oberflächen und Ausbauten das Ende der Lebensdauer erreicht.
Zusätzlich sollte die heutige Wohnung im Obergeschoss mit einer Küche ergänzt werden.
Die als vorstädtische Villa im Jahr 1936 erstellte 3-geschossigen Liegenschaft unter Walmdach ist eine der letzten Bauten einer ehemals eindrücklichen Stadtplanung. Der Massivbau aus gemauerten Ziegelsteinen und verputzte Oberflächen weist eine detaillierte Gestaltung der Fassaden auf. Wenig zeittypische Decorelemente weisen auf die Bedeutung der Villa hin. Die Farbgebung der Gebäudehülle wurde im Laufe der Zeit den verschiedensten Strömungen unterworfen. Die ursprüngliche Farbgebung konnte nicht vorgefunden werden. Aus diesem Grund entschloss man sich zu einer neuen Farbgebung mit dem Ziel die hohe Qualität der Architektur zu stärken.
Die inneren Raumabfolgen der repräsentativen Räumen und der zugewandten Erschliessungsbereiche galt es zu erkennen und in deren räumlichen Qualität wiederherzustellen.
Dazu bestand die Absicht Oberflächenmaterialien anzuwenden, welche die Geschmeidigkeit dieser Architekturepoche der italienischen Moderne aufweisen. Die Farbgebungen der Innenräume ist so abgestimmt, dass diese unter den besonderen Lichtverhältnissen des natürlichen Lichts, wie auch mit der künstlichen Beleuchtung die Wertigkeit der Räume unterstützt ohne sich ins Szene zu setzen. Einzelne, aufgrund der Kaschierung von technischen Einrichtungen, notwendigen Einbaumöbel wurden subtil und sorgfältig integriert.
Der bestehende Bau wurde mit massiven Betonscheiben über zwei Geschosse im Innern stabilisiert um den Anforderungen im Falle eines Erdbebens zu genügen. Die undichte Dächer wurden erneuert und soweit möglich gedämmt um den energetischen Vorgaben gerecht zu werden und vorbeugend bauphysikalischen Problemen zu begegnen. Aus Gründen der Nachhaltigkeit wurde bewusst, funktionierende bestehende Bauteile belassen und nur im Notfall ausgetauscht.















